Erschienen in:
27.04.2016 | Nierenkarzinom | Übersichten
Renaissance der Immunonkologie bei urologischen Tumoren
Eine Bestandsaufnahme
verfasst von:
Prof. Dr. med. M.-O. Grimm, Y. Winkler, I. Fetter, H. Oppel-Heuchel
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Mit den Immuncheckpoint-Inhibitoren erlangt die Immuntherapie in der Onkologie einen neuen Stellenwert. Derzeit stehen der CTLA4- und der PD-1/PD-L1-Immuncheckpoint im Fokus klinischer Forschung. In Europa sind bei metastasierten Tumoren derzeit der CTLA4-Antikörper Ipilimumab (Melanom) sowie die PD-1-Antikörper Nivolumab (Melanom, nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom, Nierenzellkarzinom) und Pembrolizumab (Melanom) zugelassen. Immuncheckpoint-Inhibitoren wirken über eine (Re-)Aktivierung des Immunsystems und scheinen bei vielen Tumoren wirksamer zu sein als die bisherige Standardtherapie. Unter Immuncheckpoint-Inhibitor-Therapie treten bei einem Teil der Patienten lang anhaltende Remissionen auf. Das Toxizitätsprofil ist insgesamt günstig, beinhaltet aber neue, so genannte immunvermittelte Nebenwirkungen die rechtzeitig erkannt und behandelt werden müssen. Auch in der Uroonkologie werden Immuncheckpoint-Inhibitoren derzeit breit in zulassungsrelevanten Studien geprüft. Vor allem beim metastasierten Nierenzell- und Urothelkarzinom ist zu erwarten, dass Immuncheckpoint-Inhibitoren (als Mono- oder Kombinationstherapie) mittelfristig in den frühen Therapielinien die bisherige Standardtherapie verdrängen.