Erschienen in:
01.07.2019 | Sarkome | Einführung zum Thema
Tumoren des Weichgewebes
Histologische Patternanalyse und interdisziplinäres Vorgehen
verfasst von:
Prof. Dr. M. Evert
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 4/2019
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Auszug
Die Diagnostik und die Therapie von benignen wie malignen Weichgewebstumoren stellt eine besondere Herausforderung für alle Ärzte der vielfältig beteiligten Disziplinen dar. Dem Pathologen kommt dabei wie gewohnt die besondere Rolle zu, die exakte Diagnose zu stellen. Dies impliziert nicht nur die korrekte Einordnung der Entität. Ein präzise durchgeführtes Grading nach dem in Europa verbreiteten und von der WHO empfohlenen FNCLCC-Schema stellt bei vielen Sarkomen immer noch den wichtigsten Pfeiler für die nachfolgende Therapieentscheidung dar. Korrekte histopathologische Klassifikation und exaktes Grading reichen aber bei vielen Tumoren seit einiger Zeit nicht mehr aus. Die in den letzten 20 Jahren gewonnenen Erkenntnisse aus der molekularen Pathogenese haben dazu geführt, dass einige Tumoren nur noch molekularpathologisch sicher diagnostiziert und klassifiziert werden können. Dies ist zum Beispiel für die Gruppe der Rundzellsarkome notwendig. In anderen Fällen dienen molekularpathologische Untersuchungen zur Absicherung der histopathologischen Diagnose (z. B. andere translokationsassoziierte Sarkome), bei denen durch herkömmliche Methoden eventuelle Unklarheiten geblieben sind. In manchen Fällen und sicher zunehmend wird die Molekularpathologie aber auch prädiktive Bedeutung gewinnen, wobei man aktuell bei den seltenen Sarkomen noch bei weitem nicht so umfassende Erkenntnisse besitzt oder gar in die klinische Praxis umgesetzt hat wie bei vielen Typen von Karzinomen. …