Tumorschmerz: Wenn die Dauermedikation nicht ausreicht

Um den Erfolg einer Opioidtherapie bei Tumorschmerzen zu verbessern, kann es angezeigt sein, Koanalgetika zu verordnen. Eine ganze Reihe Koanalgetika helfen, zusätzlich zur Dauermedikation Tumorschmerzen zu lindern. Eine Übersicht dazu bietet der Anhang der Praxisleitlinie „Tumorschmerz“ der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e. V. (DGS). Demnach sollen bei skelettmetastatisch ausgelösten Tumorschmerzen regelhaft Bisphosphonate angewendet und diese Therapie auch nach eingetretener Schmerzreduktion fortgesetzt werden. „Bisphosphonate besitzen eine eigenständige analgetische Wirkung“, heißt es in der Praxisleitlinie. Zudem verringern sie die Gefahr einer Tumortherapie-induzierten Osteoporose. Kortikoide sind geeignet bei Tumorschmerzen, die durch perifokale Ödeme und Entzündungen ausgelöst werden. „Besondere Indikationen sind Plexusinfiltrationen, Leberkapselspannungsschmerz, gastrointestinale Okklusion, Hirnödem.“ Dabei soll initial die Dosis hoch gewählt sowie dann innerhalb weniger Tage auf die minimal erforderliche effektive Dosis abgesenkt werden. Die Äquivalenzdosen gebräuchlicher Kortikoide werden in der Leitlinie angegeben. Für Tumorpatienten mit neuropathischen Schmerzen sind Pregabalin und Gabapentin bekannte Optionen. Dabei werden Pregabalin besondere Wirkungen bei einschießenden Schmerzen sowie bei Angst- und Schlafstörungen zugeschrieben. Weiterhin werden als Add-on-Therapie von der DGS Cannabinoide gegen Tumorschmerzen und Übelkeit empfohlen. „Es darf eine Reduktion des Opiatverbrauchs sowie eine antiemetische, antikachektische und antispastische Wirkung erwartet werden.“ Zur Anwendung von Cannabis in der Schmerztherapie hat die DGS im Jahr 2018 eine separate Praxisleitlinie veröffentlicht. Demnach konnten zwar nur zwei deskriptive Arbeiten zur Anwendung von Cannabinoiden bei Tumorschmerz gefunden werden. Es sei aber anzunehmen, dass die Aussagen zur Anwendung bei chronischen Schmerzen sich auf Patienten mit Tumorschmerzen übertragen ließen, da die Mechanismen der Schmerzentstehung vergleichbar seien. Schließlich wird in der DGS-Praxisleitlinie die Infusion von Lidocain als mögliche Option bei Opioidrefraktären Tumorschmerzen angeführt. Zur Behandlung bei viszeralen Schmerzen kann das Somatostatin-Analogon Octreotid in Betracht gezogen werden. Koanalgetika als Add-on-Therapie Bisphosphonate können bei skelettmetastatisch ausgelösten Tumorschmerzen angewendet werden. Kortikoide sind geeignet bei Tumorschmerzen, die durch perifokale Ödeme und Entzündungen ausgelöst werden. Pregabalin und Gabapentin werden von der DGS-Leitlinie bei neuropathischen Schmerzen empfohlen. Cannabinoide sind geeignet als Add-on-Therapie gegen Tumorschmerzen und Übelkeit. Lidocain empfiehlt die Leitlinie als mögliche Option bei Opioid-refraktären Tumorschmerzen. Octreotid kann bei viszeralen Schmerzen in Betracht gezogen werden. Quelle: Ärzte Zeitung

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