06.12.2024 | Tympanotomie | Video plus
Endotherme Pupilloplastik
Eine gewebeschonende Technik zur Zentrierung der Pupille bei Patienten mit Korektopie. Videobeitrag
verfasst von:
Julia Prinz, David Kuerten, Peter Walter, Prof. Dr. med. Matthias Fuest
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Zusammenfassung
Operationsziel
Das Operationsziel der endothermen Pupilloplastik (EP) ist die Optimierung der Pupillenzentrierung, -form oder -größe.
Indikationen
Die EP kann bei Patienten mit angeborener oder erworbener Korektopie sowie irregulärer Pupillenform indiziert sein. In einzelnen Fällen wurde die Technik darüber hinaus zur Straffung der Iris bei Floppy-Iris-Syndrom sowie zur Adaptation von Irisgeweberändern bei sektoralen Irisdefekten oder Iridodialyse eingesetzt.
Kontraindikationen
Die EP sollte bei Patienten mit ausgeprägter Irisstromaatrophie oder größeren Irisdefekten, z. B. angeboren oder posttraumatisch, vorsichtig indiziert werden.
Operationstechnik
Über eine 23-Gauge-Parazentese erfolgt die Eingabe eines Viskoelastikums in die Vorderkammer. Mit der stumpfen Spitze einer bipolaren Endodiathermiesonde wird das Irisgewebe dort punktuell kauterisiert, wohin sich die Pupille verziehen soll. Der Effekt der Kauterisation ist dabei umso größer, je näher die Kauterisation am Pupillenrand erfolgt und je höher die applizierte Energie ist. Zum Schluss erfolgen das Absaugen des Viskoelastikums sowie das Hydrieren (und bei Kindern Übernähen) der Parazentesen. Anhand eines Operationsvideos, das online zur Verfügung steht, wird die Operationstechnik detailliert dargestellt.
Weiterbehandlung
Kontrolluntersuchungen sind nach einem Tag, einer Woche und 1 bis 3 Monate nach der EP zu empfehlen. Eine Kombination aus topischen Steroiden und Antibiotika, z. B. Dexamethason und Gentamicin-Augentropfen, sollte zu Beginn 5‑mal täglich für eine Woche appliziert werden. Bei reizfreiem Befund reduzieren wir die Augentropfen daraufhin auf eine 3‑mal tägliche Applikation für eine weitere Woche und setzen sie dann ab.
Evidenz
Bislang existieren einzelne positive retrospektive Fallberichte zur EP. Prospektive Studien, Reviews oder Metaanalysen wurden bisher nicht publiziert.