Typ-1-Diabetes

Im Jahr 2018 wurden insgesamt 1917 deutsch- und englischsprachige Arbeiten zum Thema Diabetes mellitus Typ 1 (DM1) publiziert. Die wichtigsten dieser Veröffentlichungen mit Implikationen für die tägliche Praxis sind im vorliegenden Beitrag zusammengefasst.

Im Jahr 2018 setzte sich der große Trend in der Behandlung des DM1 fort: Es wurden wesentliche Fortschritte bei den partiellen Closed-Loop-Systemen (partiell: automatische Steuerung nur der basalen Insulintherapie und präprandiale Abgabe des Bolusinsulins durch die Patienten) erzielt, noch keine günstigen Ergebnisse wurden jedoch bei kompletten Closed-Loop-Systemen, bei denen auch die prandiale Insulinabgabe durch das System gesteuert wird, berichtet. Hier sind die Blutglukosewerte über Tage dauerhaft zu hoch, auch bei einer deutlich zu hohen Frequenz von Hypoglykämien. Diese Systeme werden künftig die Bemühungen hinsichtlich der Prävention des DM1 und der Inselzelltransplantation weiter abnehmen lassen. Eine erste randomisierte, kontrollierte Studie zur Inselzelltransplantation zeigte enttäuschende Ergebnisse mit einer Erfolgsrate von 24 % nach 1 Jahr, Blutungen bei 7 % der Patienten und Abnahme der eGFR (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate) durch die Immunsuppressiva. Die Therapie des DM1 mit SGLT-2-Inhibitoren (SGLT: „sodium dependent glucose transporter“) führte erneut in 2 Studien in der Dosierung, die bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) eingesetzt wird, zu einer hohen Rate zusätzlicher Ketoazidosen (ca. 2 % der Patienten/Jahr zusätzlich). Überraschenderweise fand sich diese Nebenwirkung nicht in einer Studiengruppe, in der Empagliflozin in der sehr niedrigen Dosis von 2,5 mg/Tag eingesetzt worden war. Die metabolischen Effekte waren dennoch abgeschwächt nachweisbar.