Kontinuierliche Glukosemessung zeigt Vorteile bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes

Kontinuierliches Glukosemonitoring führt einer neuen Studie zufolge im Vergleich zur Standard-Blutzuckermessung nach 26 Wochen zu signifikant niedrigeren HbA1c-Werten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. US-amerikanische Forscher haben für eine aktuelle Studie mehr als 150 junge Menschen von 14 bis 24 Jahren mit Typ-1-Diabetes randomisiert: Eine Gruppe erhielt kontinuierliches Glukosemonitoring (CGM), die andere Standard-Blutzuckermessung. Nach 26 Wochen sank das glykierte Hämoglobin (HbA1c) in der CGM-Gruppe im Schnitt von 8,9% zu Studienbeginn auf 8,5%, während sich in der Kontrollgruppe keine Verbesserung des Ausgangswertes von 8,9% zeigte (bereinigter Unterschied zwischen den Gruppen –0,37%, p = 0,01). Zielwerte mit CGM leichter erreicht Die CGM-Gruppe war zudem durchschnittlich längere Zeit im Zielglukosebereich (70–180 mg/dl) verglichen mit der Gruppe mit der Standardmessung (43% vs. 35%, bereinigter Unterschied zwischen den Gruppen 6,9%, p <0,001). Die häufigsten Ereignisse waren schwere Hypoglykämien, diese traten bei drei Patienten der CGM-Gruppe und zwei der Kontrollpersonen auf, wie das Forscherteam um Dr. Lori Laffel von der Havard Medical School in Boston berichtet. „Die CGM-Technologie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und die Betreuungsoptionen von Typ-1-Diabetikern erweitert. Sie nützt besonders denjenigen mit hohem Komplikationsrisiko, wozu auch Jugendliche zählen“, schreiben Dr. Shivani Agarwal vom Albert Einstein College für Medizin in New York und Dr. Anne Cappola von der Universität Pennsylvania in Philadelphia in einem Begleitkommentar. Jugendliche könnten besonders profitieren Bei jugendlichen Typ-1-Diabetikern sei die Blutzuckerkontrolle tendenziell schlecht, sie könnten von CGM besonders profitieren. In diesem Alter gehe das Krankheitsmanagement von der Familie auf den Einzelnen über, häufig in einer Phase voller Veränderungen. Infolgedessen weise diese Altersgruppe die höchsten HbA1c-Werte und Hospitalisierungsraten unter den Typ-1-Diabetikern auf, so Agarwal und Cappola. Der Einsatz von CGM bei jungen Menschen liefere dringend benötigte glykämische Echtzeitdaten, um die häufigen Blutzuckerschwankungen in dieser Altersgruppe zu erfassen, und biete Möglichkeiten zur frühen und häufigen Kurskorrektur. „Angesichts der rasanten CGM-Innovation und der bevorstehenden Markteinführung künstlicher Bauchspeicheldrüsensysteme bietet CGM neue Perspektiven für Patienten mit Typ-1-Diabetes und diejenigen, die sich um sie kümmern“, resümieren Agarwal und Cappola. Es seien weitere Bemühungen erforderlich, um einen besseren Zugang zu der Technologie zu ermöglichen. Das Wichtigste in Kürze Frage: Hat kontinuierliche Glukoseüberwachung im Vergleich zur Standard-Blutzuckermessung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Vorteile? Antwort: Kontinuierliche Glukoseüberwachung trug verglichen mit der Standard-Blutzuckermessung nach 26 Wochen zu einem signifikant niedrigeren HbA1c-Spiegel bei. Bedeutung: Die kontinuierliche Glukoseüberwachung führte über 26 Wochen zu einer kleinen, aber signifikanten Verbesserung der Blutzuckerkontrolle. Einschränkung: Die Studie hatte eine relativ kurze Interventionsdauer von sechs Monaten.

Springer Medizin

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