Erschienen in:
17.05.2018 | Typ-1-Diabetes | Leitthema
Prävention von Typ-1-Diabetes
Zukünftige neue Behandlungsformen
verfasst von:
I. Serr, Dr. C. Daniel
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Beim autoimmunen Typ-1-Diabetes (T1D) liegen Störungen der immunologischen Selbsttoleranz vor, die zu einer Immunreaktion gegen körpereigene Strukturen führen. FOXP3+-regulatorische (FOXP3: „forkhead box protein 3“) T‑Zellen (TRegs) sind für die Erhaltung der Selbsttoleranz wichtig. Die Möglichkeit, TRegs antigenspezifisch zu induzieren, macht sie zu wichtigen Kandidaten neuer Strategien bei Autoimmunerkrankungen.
Ziel der Untersuchungen
Um künftig zielgerichtete immunmodulierende Strategien bei T1D entwickeln zu können, müssen die Mechanismen der humanen TReg-Induktion besser verstanden werden.
Methoden
Humanisierte Mausmodelle mit einem funktionalen menschlichen Immunsystem ermöglichen die Untersuchung der humanen TReg-Induktion in vivo. Neue insulinspezifische Immunoassays erlauben zudem die direkte Charakterisierung insulinspezifischer T‑Zell-Antworten in Kindern mit präsymptomatischem T1D.
Ergebnisse
In humanisierten Mausmodellen konnten humane TRegs mit stark agonistischen Insulinvarianten effizient induziert werden. Kinder mit kürzlich entwickelter Inselautoimmunität besaßen zudem eine signifikant erniedrigte insulinspezifische TReg-Frequenz, verbunden mit einer beeinträchtigten TReg-Induktion. Letzterer liegt möglicherweise eine gesteigerte miRNA181a-Expression (miRNA: Synonym: miRNS [Mikroribonukleinsäure]) zugrunde, welche zu einem Anstieg von NFAT5 („nuclear factor of activated T‑cells 5“) führt. Entsprechend konnten miRNA181a- oder NFAT5-Inhibitoren die TReg-Induktion verbessern und in einem T1D-Mausmodell die Immunzellinfiltration im Pankreas reduzieren.
Diskussion
Die Entwicklung von Strategien zur gezielten Hemmung der Immunaktivierung könnte hilfreich sein, um die TReg-Induktion auch bei bereits bestehender Autoimmunreaktion zu verbessern.