Erschienen in:
08.03.2019 | Typ-1-Diabetes | Originalien
Isotone Glukose-Elektrolytlösungen zur Behandlung der diabetischen Ketoazidose
verfasst von:
Isa Böttcher, Nicolin Datz, Torben Biester, Thekla von dem Berge, Thomas Danne, Prof. Dr. Olga Kordonouri
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 7/2020
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Zusammenfassung
Fragestellung
Zur Behandlung der diabetischen Ketoacidose (DKA) bei Kindern und Jugendlichen bestehen gut etablierte Leitlinien. Bezüglich der Verwendung der Elektrolytlösungen (halbisotonisch vs. isotonisch) in Bereichen niedriger Blutglucosewerte gibt es bisher keine eindeutigen Empfehlungen. Es stellt sich daher die Frage, ob die Verwendung von glucosehaltigen isotonischen Elektrolytlösungen sinnvoll ist, so wie es bereits für pädiatrische und postoperative Patienten empfohlen wird.
Methoden
Die Behandlungsdaten von 51 Patienten mit DKA (41,2 % männlich, 10,8 ± 4,9 Jahre alt [MW ± SD]), die mit 2 verschiedenen leitlinienbasierten Therapieprotokollen zwischen Januar 2014 und April 2016 behandelt wurden, wurden analysiert. Die erste Behandlungsgruppe wurde bei Blutglucose (BG) <300 mg/dl mit glucosehaltiger halbisotonischer Elektrolytlösung behandelt, die zweite erhielt eine glucosehaltige isotonische Elektrolytlösung. Der Beobachtungszeitraum betrug 24 h.
Ergebnisse
Zu Beginn der DKA-Behandlung gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Die pH- und BG-Verläufe über 24 h waren vergleichbar. Die Normalisierung des Säure-Basen-Haushalts (pH ≥ 7,35) erfolgte vergleichbar nach 14h00min ± 6h40min. In der zweiten Behandlungsgruppe fanden sich jedoch nach 8, 12 und 24 h höhere korrigierte Natriumwerte, höhere Werte für die effektive Osmolalität sowie nach 12 und 24 h auch für Bikarbonat.
Schlussfolgerungen
Die Verwendung glucosehaltiger isotonischer Elektrolytlösungen bei der Behandlung der DKA in Bereichen niedriger BG-Werte stellt eine sichere Methode dar. Während der Therapie zeigten Patienten mit glucosehaltigen isotonischen Elektrolytlösungen einen sanfteren Abfall der effektiven Osmolalität und des korrigierten Natriums; Faktoren, die zu einer Reduktion des Hirnödemrisikos führen könnten.