08.08.2017 | Typ-2-Diabetes | Leitthema
Metabolische Chirurgie zur Prävention des Typ-2-Diabetes
Kontra
verfasst von:
A. Lautenbach, PD Dr. J. Aberle
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 6/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Aufgrund der steigenden Prävalenz des Typ-2-Diabetes kommt dessen Prävention eine bedeutsame Rolle zu.
Datenlage
Im DPP („Diabetes Prevention Program“) und 3 weiteren, groß angelegten Interventionsstudien wurde die Wirksamkeit von Lebensstilinterventionen im Hinblick auf eine Verbesserung einer diabetogenen Stoffwechselsituation belegt. Neben intensiver körperlicher Aktivität und verminderter Kalorienaufnahme beeinflussen auch die Zusammensetzung der Nahrung und bestimmte Ernährungsmuster das Risiko für Diabetes sowie kardiovaskuläre Folgeerkrankungen. In verschiedenen Interventions- und Metaanalysen prospektiver Kohortenstudien wurde der diesbezüglich protektive Effekt einer mediterranen Ernährung bestätigt.
Konservative Therapie
Obige Erkenntnisse bezüglich der Ernährung sind bereits in moderne, gesundheitsfördernde Technologien implementiert. Deren Zertifizierung erfolgt im Rahmen von Präventions- und Früherkennungsprogrammen (DPRP: „diabetes prevention recognition program“) des CDC („Centers for Disease Control and Prevention“). Daneben existieren verschiedene pharmakologische Therapieansätze, die die Diabetesinzidenz senken. Die beste Evidenz liegt hierbei für Metformin vor, jedoch ist auch der Nutzen von Liraglutid belegt.
Metabolische Chirurgie
Ihre Effizienz in der Behandlung und Prävention des Typ-2-Diabetes bei Adipositas ist durch 11 prospektiv randomisierte Studien belegt. Unter Berücksichtigung des Anteils metabolisch gesunder adipöser Patienten und dem operativen Risiko eignet sie sich jedoch nicht zur Diabetesprävention. Bevor eine solche operative Prävention etabliert werden kann, sollten Prädiktoren für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes bei Adipositas identifiziert werden, um die operativen Eingriffe gezielt einsetzen zu können.