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16.12.2024 | Typ-2-Diabetes | Leitthema
Diabetes, Umwelt und Klima: Ein Blick auf die Zahlen
Erschienen in: Die Diabetologie
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Hintergrund
Im Kontext des Klimawandels gewinnen Umweltfaktoren, die die Entstehung und den Verlauf von Diabetes mellitus beeinflussen, zunehmend an Bedeutung. Der vorliegende Beitrag enthält eine Zusammenfassung der empirischen Evidenz zum Zusammenhang zwischen Hitze, Feinstaub, Lärm und Diabetes.
Fragestellung
Die aktuelle empirische Evidenz zum Zusammenhang zwischen Hitze, Feinstaub sowie Lärm und der Entstehung bzw. dem Verlauf von Diabetes sollte ermittelt werden.
Material und Methode
Im Rahmen eines narrativen Reviews wurden Studienergebnisse ausgewählt und zusammengefasst.
Ergebnisse
Hitze, Feinstaub und Lärm sind mit einer kurzfristigen Erhöhung der diabetesbedingten Mortalität und Morbidität assoziiert. Beispielsweise ist die diabetesbedingte Mortalität laut einer Metaanalyse während einer Hitzewelle um 18 % (95 %-Konfidenzintervall [KI]: 13;25 %) erhöht. Langzeiteffekte sind insbesondere bezüglich der Feinstaubbelastung gut untersucht. In einer deutschen Studie war ein Anstieg der Belastung mit grobem Feinstaub um 3,8 μg/m3 mit einer Erhöhung des Typ-2-Diabetes-Risikos um 25 % (95 %-KI: 2;53 %) assoziiert. Auch Lärmbelastung, insbesondere durch Straßenverkehrslärm, scheint das Risiko von Typ-2-Diabetes zu erhöhen, während es wenig Hinweise gibt, dass die Lufttemperatur mit diesem assoziiert ist.
Schlussfolgerung
Kurz- und Langzeiteffekte der untersuchten Umweltfaktoren auf die Entstehung und den Verlauf von Diabetes sind teilweise gut belegt, wenngleich wichtige Forschungslücken bestehen.