Empagliflozin reduziert den Fettgehalt der Leber

Wird die Therapie von Patienten mit Typ-2-Diabetes und nichtalkoholischer Fettleber um Empagliflozin ergänzt, wirkt sich das offenbar positiv auf den hepatischen Fettgehalt aus. Antidiabetika der Gliflozinklasse, die auch unter der Bezeichnung SGLT-2(Sodium Dependent Glucose Co-Transporter)-Hemmer bekannt sind, besitzen das Potenzial zur Fettreduktion in der Leber. Das haben Tierversuche gezeigt. Ob und wie stark sich dieser Effekt für Menschen nutzen lässt, ist jedoch erst wenig erforscht. Ein indisches Forscherteam um Mohammad Shafi Kuchay vom Medanta-Hospital in Gurugram hat versucht, diese Wissenslücke mit einer Studie zu schließen. 50 Patienten mit Typ-2-Diabetes und nichtalkoholischer Fettleber waren beteiligt. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen erhielten zusätzlich zu ihrer üblichen Therapie (die bei allen Probanden Metformin einschloss) 10 mg Empagliflozin täglich, die anderen bildeten die Vergleichsgruppe. Die Gabe erfolgte unverblindet, eine Placebokontrolle gab es nicht. Vor Beginn der Therapie und 20 Wochen später wurde mithilfe der Magnetresonanztomografie der Fettgehalt der Leber gemessen. 22 bzw. 20 Patienten hielten bis zum Ende der Studie durch. Rückgang um rund vier Prozentpunkte im Vergleich Das Gliflozin reduzierte den hepatischen Fettanteil im Vergleich zur Kontrollgruppe im Mittel um rund vier Prozentpunkte. Gegenüber der Ausgangsmessung sank der Fettanteil in der Leber in der Gliflozingruppe im Mittel von 16,2% auf 11,3%, ein hochsignifikanter Unterschied. In der Kontrollgruppe gab es einen Rückgang von 16,4% auf 15,5%, der statistisch betrachtet aber nicht ins Gewicht fiel. Die Alanin-Aminotransferase ging in beiden Gruppen signifikant zurück, Aspartat-Aminotransferase und Gamma-Glutamyltransferase veränderten sich nur unbedeutend. Immerhin vier Patienten (18%) in der Empagliflozingruppe erreichten einen Leberfettanteil von weniger als 6%, in der Kontrollgruppe war das bei einem Patienten (5%) der Fall. Unter Empagliflozin entwickelte ein Patient binnen einer Woche nach Beginn der Einnahme eine Balanoposthitis, die zum Absetzen zwang. Eine andere Patientin wurde von einer Fatigue heimgesucht, die sich nach Beendigung der Einnahme besserte. Bei einem dritten Patienten trat eine Arthralgie der großen Gelenke auf. Nach Absetzen verschwanden die Beschwerden vollständig. In der Kontrollgruppe schieden fünf Patienten aus; die Gründe dafür hatten laut Auskunft der Forscher nichts mit etwaigen Nebenwirkungen zu tun. „Die Studienergebnisse legen nahe, dass SGLT-2-Hemmer wirksame Mittel zur Behandlung einer nichtalkoholische Fettleber darstellen“, schreiben Kuchay und Kollegen in ihrem Studienfazit. Diese Form der Fettleber und Typ-2-Diabetes treten oft zusammen auf, gemeinsamer pathogenetischer Schlüsselfaktor ist die Insulinresistenz. Das verbesserte Ansprechen auf Insulin unter einer Therapie mit Gliflozinen blockiert zugleich die De-novo-Lipogenese in der Leber.

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