22.08.2017 | Typ-2-Diabetes | Leitthema
Orale Triple-Therapie – sinnvolle Strategie oder nur Verzögerungstaktik?
Kontra
Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 6/2017
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Hintergrund
Diabetes mellitus Typ 2 ist eine chronisch progrediente Erkrankung. Sie erfordert bei den meisten Patienten im Verlauf eine wiederholte Therapieintensivierung, die durch Kombination (und Titration) unterschiedlicher antihyperglykämischer Medikamente mit der Basistherapie (Lebensstilintervention) erreicht werden kann.
Therapiewahl
Grundsätzlich sollten die individuelle klinische Situation der Patienten (z. B. Pathophysiologie, Diabetesdauer, Komorbiditäten, Hypoglykämierisiko) und die wissenschaftliche Evidenz bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit als Entscheidungsgrundlage für die Auswahl der geeigneten Therapieformen dienen.
Datenlage
Laut aktueller Datenlage (Juni 2017) wurden für die Wirkstoffe Empagliflozin, Canagliflozin und Liraglutid in den kardiovaskulären Sicherheits- bzw. Endpunktstudien bei bestimmten Patientengruppen klinische Vorteile nachgewiesen. Insulin (Basalinsulin) und DPP(Dipeptidylpeptidase)-4-Inhibitoren werden als kardiovaskulär sichere Medikamente eingestuft. Daraus resultiert, dass eine orale Triple-Therapie aus Perspektive der klinischen Evidenz nicht regelhaft zum Einsatz kommt, sondern eher als Strategie in speziellen klinischen Situationen eingesetzt werden kann.
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