Erschienen in:
31.08.2021 | Typ-2-Diabetes | Leitthema
Psychotische Störungen, Antipsychotika und Diabetes
verfasst von:
Marion Schullerus, Anke Ruetz, Dr. med. Julia Reiff, Prof. Dr. med. Dieter F. Braus
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Metabolisches Syndrom (MBS) und insbesondere Diabetes mellitus Typ 2 (T2DM) sind häufige Komorbiditäten bei psychotischen Störungen. Sie sind mit der psychiatrischen Erkrankung selbst und auch dem Einsatz sog. Antipsychotika (AP) assoziiert. Die Auswahl der geeigneten Medikation stellt somit nicht nur eine Herausforderung für praktizierende PsychiaterInnen dar, sondern spielt auch im klinischen Alltag der internistisch und allgemeinmedizinisch tätigen FachkollegInnen eine Rolle.
Fragestellung
Untersucht werden sollte, was es bei der Behandlung von PatientInnen mit Psychosen und Komorbidität T2DM zu beachten gilt?
Material und Methode
Aktuelle Befunde, Übersichtsarbeiten und Grundlagendaten wurden analysiert und in einer Kurzübersicht zusammengefasst und diskutiert.
Ergebnisse
Metabolisches Syndrom und T2DM beeinflussen die ohnehin erhöhte Mortalität und beeinträchtigte Lebensqualität bei schizophreniformen Psychosen negativ. Hinsichtlich ihres metabolischen Risikoprofils finden sich bei AP erhebliche Unterschiede. Das Erkennen, Einschätzen und die Behandlung eines T2DM sind häufig aufgrund einer internistischen Unterversorgung und fehlenden Adhärenz der PatientInnen mit primären Psychosen erschwert.
Schlussfolgerungen
Der Einsatz von AP ist für die Behandlung einer psychotischen Störung aufgrund ihres positiven Einflusses auf Lebenserwartung und -qualität sowie Krankheitsverlauf unerlässlich. Aufgrund ihres erhöhten Risikos für einen T2DM ist ein interdisziplinäres, psychiatrisch-internistisches Monitoring erforderlich. Substanzen mit geringerem metabolischem Risikoprofil sind zu bevorzugen. Die simultane, antidiabetische Behandlung mit Metformin erwies sich als günstig und sollte konsequenter etabliert werden.