Semaglutid jetzt verfügbar

Seit Kurzem steht in Deutschland das neue GLP-1-Analogon Semaglutid zur Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes zur Verfügung. Die Zulassung war bereits 2018 erfolgt. Das einmal wöchentlich mit einem Fertigpen subkutan zu injizierende Semaglutid senkt glukoseabhängig den Blutzucker. In einem umfangreichen Studienprogramm mit fast 15.000 Patienten war nicht nur eine stärkere Senkung des HbA1c-Werts im direkten Vergleich zu anderen Therapien – darunter auch Insuline, ein SGLT-2-Inhibitor und ein anderes GLP-1-Analogon – festgestellt worden. Es konnten konsistent eine deutliche Gewichtsreduktion, vor allem aber auch die Senkung des kardiovaskulären Risikos nachgewiesen werden. So erreichten in den Studien SUSTAIN 1 bis 5 bis zu 79 Prozent der Typ-2-Diabetiker einen HbA1c-Wert < 7 Prozent, bis zu 66 Prozent der Studienteilnehmer erzielten eine Gewichtsabnahme von ≥ 5 Prozent. „So eine starke Gewichtsreduktion gab es, abgesehen von der bariatrischen Chirurgie, in der Diabetologie bisher nicht“, sagte Professor Jens Aberle aus Hamburg bei einer Veranstaltung in Dresden. Das wirke sich spürbar auf die Lebensqualität der Patienten und die Therapie-Adhärenz aus. An der Studie SUSTAIN 6 hatten Patienten mit Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulären Risiko teilgenommen, die zusätzlich zur Standardtherapie Semaglutid oder Placebo erhalten hatten. Das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse war unter dem GLP-1-Analogon um 26 Prozent erniedrigt. Dr. Markus Menzen aus Bonn wies darauf hin, dass das kardiovaskuläre Risiko in internationalen wie auch in den deutschen Therapie-Empfehlungen inzwischen eine maßgebliche Rolle für die Indikationsstellung bei Typ-2-Diabetes habe. „Das ist ein Paradigmenwechsel“, sagte Menzen. Zugelassen ist Semaglutid jetzt bei unzureichend kontrolliertem Typ-2-Diabetes als Zusatz zu Diät und körperlicher Aktivität als Monotherapie, wenn Metformin ungeeignet oder kontraindiziert ist oder zusätzlich zu anderen Antidiabetika. Eine orale Formulierung befindet sich in klinischer Entwicklung. Im AMNOG-Verfahren hat inzwischen der Gemeinsame Bundesausschuss den Zusatznutzen des Medikaments aufgrund der kardiovaskulären Risikoreduktion anerkannt. Quelle: Veranstaltung „Blutzucker, Gewicht und Herz: Typ-2-Diabetes mit Ozempic® umfassend therapieren“; Januar 2020, Dresden; Veranstalter: NovoNordisk Pharma Empfehlung der Redaktion Ärzte Zeitung Logo 05.12.2018 | Link Ärzte Zeitung Dieser Beitrag stammt aus der Feder unserer Kollegen der Ärzte Zeitung. Noch mehr Beiträge zu Gesundheits- und Berufspolitik, aber auch zu Praxisthemen wie Abrechnung und Recht finden Sie bei Ärzte Zeitung Online.

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