Hintergrund
Diabetes mellitus bezeichnet heterogene Erkrankungen mit Unterschieden in Pathogenese, Krankheitsverlauf und der Entwicklung von Komplikationen.
Fragestellung
Welche Parameter eignen sich zur Identifikation von Diabetesendotypen mit hohem Risiko für Komplikationen?
Material/Methode
Die klinischen Parameter und Biomarker, die zur Klassifikation und Charakterisierung der neuen Diabetesendotypen beitragen, werden beschrieben.
Ergebnisse
Die Klassifikation von Typ-1- und Typ-2-Diabetes in 5 Endotypen, basierend auf Autoimmunität, Alter, BMI (Body-Mass-Index), Betazellfunktion und Insulinsensitivität, ermöglicht es, Gruppen von Betroffenen mit unterschiedlicher Häufigkeit diabetesassoziierter Komorbiditäten zu identifizieren. Dabei zeigt der schwere insulinresistente Diabetes (SIRD) bereits frühzeitig ein deutlich erhöhtes Risiko für die nichtalkoholische Fettlebererkrankung und ihre Progression, die z. T. genetisch (PNPLA3 [„patatin like phospholipase domain containing 3“]) mediiert sein könnte, sowie für Nephropathie und kardiovaskuläre Erkrankungen.
Schlussfolgerung
Neue Ansätze unter Berücksichtigung klinischer, biochemischer und genetischer Merkmale können zu einer stratifizierten Diagnose und Risikobeurteilung sowie einer gezielten Prävention und Therapie beitragen.