Die komplexe Wechselwirkung zwischen narzisstischer Verwundbarkeit, adoleszenter Entwicklung und der Fähigkeit zu intimer Beziehung wird aus der Perspektive der unterschiedlichen, jedoch aufeinander bezogenen Erlebnismodalitäten von Sein und Tun dargestellt. Die hier entwickelte Sicht auf die Einsamkeit beginnt mit einer kritischen Neubewertung des Konzepts der Selbstbezogenheit in Verbindung mit den Schwierigkeiten, Intimität herzustellen. Die Schwierigkeiten entstehen im Misslingen der in der Entwicklung vorgezeichneten Integration der beiden Erlebnismodalitäten in der Zeit der späten Adoleszenz und des jungen Erwachsenenalters. Die Einsamkeit im Leben der Erwachsenen, ihre besondere Ausprägung und subjektiv erlebte Natur sind determiniert durch die spezifische Modalität ihrer primären Organisation. Zur Illustration der Bedeutung der Einsamkeit in der Anwesenheit des Objekts und der paradoxen Unfähigkeit, mit dem Objekt und ohne es zu sein, wird klinisches Material präsentiert.