Erschienen in:
02.06.2020 | Adipositas | Originalarbeit
Depressive Verstimmung von österreichischen Lehrlingen und Schüler*innen. Zusammenhänge mit Gewichtsstatus, Körperselbstbild und gesundheitlichen Beschwerden
verfasst von:
Dr. L. Teufl, V. Quehenberger, D. Ramelow, R. Felder-Puig
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die steigenden Raten an psychischen Problemen und Übergewicht bei Jugendlichen geben Anlass zur Sorge. Deshalb stellte die vorliegende Studie die depressive Verstimmung in den Mittelpunkt und untersuchte sowohl bei Schüler*innen als auch bei Lehrlingen aktuelle Prävalenzzahlen und Zusammenhänge mit dem Gewichtsstatus, dem Körperselbstbild und gesundheitlichen Beschwerden.
Methodik
Insgesamt wurden Daten von 1561 Schüler*innen und 1698 Lehrlingen im Alter von 15 bis 19 Jahren aus Österreich in die Analysen aufgenommen. In den Online-Erhebungen beantworteten die Jugendlichen Fragen zur depressiven Verstimmung, ihrem Körperselbstbild und gesundheitlichen Beschwerden. Außerdem wurde ihr Gewichtsstatus hinsichtlich Untergewicht, Übergewicht und Adipositas klassifiziert.
Ergebnisse
Lehrlinge leiden gleich häufig wie Schüler*innen an depressiver Verstimmung: 23 % der Jugendlichen sind davon betroffen. Als Risikofaktoren für eine depressive Verstimmung wurden die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper sowie physische und psychische Beschwerden identifiziert, während der tatsächliche Gewichtsstatus eine untergeordnete Rolle spielt. Besonders Lehrlinge scheinen vulnerabel, denn diese sind häufig unzufrieden mit dem eigenen Körper und leiden häufiger unter physischen Beschwerden.
Schlussfolgerung
Die vorliegenden Ergebnisse können als Anregung für die Planung und Umsetzung von Präventions- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen für Lehrlinge aber auch für Schüler*innen genutzt werden. Besonders die Entwicklung eines realistischen Bildes vom eigenen Körper kann als wichtiger Ansatzpunkt betrachtet werden, um die psychische Gesundheit zu unterstützen.