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Erschienen in: Forum der Psychoanalyse 3/2013

01.09.2013 | Originalarbeit

Übertragung von Schweigen in der psychoanalytischen Sozialisation

Sozialisationsgeschichten von Psychoanalytikern in Nachkriegsdeutschland

verfasst von: Dipl.-Psych. Harald Kamm, Dr. med. Thomas Krüger

Erschienen in: Forum der Psychoanalyse | Ausgabe 3/2013

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Zusammenfassung

Die Arbeit beruht auf zwei Interviewstudien mit Psychoanalytikern der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) und der Deutschen Gesellschaft für Analytische Psychologie (DGAP), die zur Kriegskindgeneration gehören. Einmal lag der Fokus auf der Frage, wie die Kriegskindheit in der Lehranalyse bearbeitet werden konnte, das andere Mal auf der Frage, ob die Erfahrung der Kriegskindheit einen Beitrag zur Berufswahl Psychoanalyse geleistet hat. Es wird ein theoretischer Überblick über Fragen zur Lehranalyse und zur Berufswahl als Psychotherapeut gegeben. Des Weiteren werden Ergebnisse der Interviewstudien vorgestellt und ausführliche Ausschnitte aus einem Interview wiedergegeben.
Fußnoten
1
Siehe Überblick in Cisneros 2004, exemplarisch werden Radebold 2005 und Schäfer 2005 benannt.
 
2
Es handelte sich um Interviews mit Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Analytische Psychologie (DGAP) und der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG), in denen das Projekt bekannt gemacht worden war.
 
3
Wörtliche Zitate im Kursivdruck.
 
4
Als Frankfurter Schule wird eine Gruppe von Wissenschaftlern bezeichnet, die an die Theorien von Hegel, Marx und Freud anknüpfte und deren Zentrum das 1924 in Frankfurt am Main eröffnete Institut für Sozialforschung war. Sie werden auch als Vertreter der dort begründeten Kritischen Theorie begriffen. Kern der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule ist die ideologiekritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen und historischen Bedingungen der Theoriebildung. Mit der Kritik gesellschaftlicher Zusammenhänge ist hier zugleich der Anspruch verbunden, die Totalität gesellschaftlicher Verhältnisse und die Notwendigkeit ihrer Veränderung begrifflich zu durchdringen. Die Bezeichnung Kritische Theorie geht auf den Titel des programmatischen Aufsatzes „Traditionelle und kritische Theorie“ von Max Horkheimer aus 1937 zurück. Als Hauptwerk der Schule gilt die von Horkheimer und Theodor W. Adorno 1944–1947 gemeinsam verfasste Essaysammlung Dialektik der Aufklärung. … Nach der Rückkehr Adornos und Horkheimers aus der Emigration an die Goethe-Universität (1950) gewann die Frankfurter Schule für die 68er-Bewegung große Bedeutung und prägte Teile der deutschen akademischen Soziologie stark in Richtung der Kritischen Theorie. Das Frankfurter Institut für Sozialforschung sollte unter Horkheimers Leitung zu einer interdisziplinär arbeitenden Institution werden, in der theoretische Grundlagenkritik mit empirischen Studien vermittelt werden (zitiert nach: http://​de.​wikipedia.​org/​wiki/​Frankfurter_​Schule. Zugegriffen: 18. Aug 2011).
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Übertragung von Schweigen in der psychoanalytischen Sozialisation
Sozialisationsgeschichten von Psychoanalytikern in Nachkriegsdeutschland
verfasst von
Dipl.-Psych. Harald Kamm
Dr. med. Thomas Krüger
Publikationsdatum
01.09.2013
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Forum der Psychoanalyse / Ausgabe 3/2013
Print ISSN: 0178-7667
Elektronische ISSN: 1437-0751
DOI
https://doi.org/10.1007/s00451-013-0157-9

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