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12.11.2019 | Ultraschall in der Gynäkologie | Infografik | Bild

Behandlungspfad Plazentainsuffizienz

Die Dopplersonografie ermöglicht eine Beurteilung von utero-plazentaren Blutflusseigenschaften. Dieser Behanldungspfad zeigt den dopplersonografischen Untersuchungsalgorithmus und geburtshilfliche Konsequenzen.

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Alle Behandlungspfade in der Übersicht

Dopplersonografie in der Geburtshilfe

Mithilfe der Registrierung von Frequenzverschiebungen emittierter Ultraschallwellen, die durch die Bewegung der Schallreflektoren in Blutgefäßen (Erythrozyten) verursacht werden, ermöglicht die Dopplersonografie eine Beurteilung von utero-feto-plazentaren Blutflusseigenschaften. Die bildliche Kodierung der gewonnenen Informationen kann in Form von morphologisch-funktionellen Signalen („color flow mapping“) oder in arithmetischen Messwerten (Spektraldopplersonografie) widergegeben werden.



Spektral-/Farbdopplersonografie vorzugsweise indikationsgebunden 

  • Verdacht auf intrauterine Wachstumsrestriktion (betrifft 4–8 % aller Schwangerschaften, die meist zugrunde liegende Plazentainsuffizienz hindert den Fetus, sein Wachstumspotenzial auszuschöpfen)
  • schwangerschaftsinduzierte Hypertonie, Präeklampsie (Eklampsie), HELLP-Syndrom
  • Zustand nach Mangelgeburt, intrauterinem Fruchttod
  • Zustand nach Präeklampsie, Eklampsie, HELLP-Syndrom
  • Auffälligkeiten der fetalen Herzfrequenz (Arrhythmie, suspektes/pathologisches CTG)
  • Verdacht auf fetale Fehlbildung oder Erkrankung
  • Mehrlingsschwangerschaft (mit diskordantem Wachstum)
  • Abklärung bei Verdacht auf Herzfehler/Herzerkrankungen
  • pathologische Fruchtwassermenge
  • Anämiediagnostik im Risikokollektiv (Blutgruppeninkompatibilität, Parvovirus-B19-Infektion)
  • diabetische Stoffwechsellage.

Praktische Durchführung

  • unmissverständliche Gefäßidentifikation/-lokalisation (ggf. „color flow mapping“)
  • steiler Insonationswinkel (< 60°, am besten < 30°) für hohe Signalqualität
  • gefäßdeckendes „sample volume“ für eine scharf konturierte Hüllkurve
  • Messung an Flussmustern von repräsentativer Signalqualität (mindestens 4–5 gleichförmige Signale)
  • bildschirmfüllende Signalhöhe („pulse repetition frequency“, „gain“) zur Minimierung des optischen Fehlers
  • geeigneter fetaler Herzfrequenzbereich (100–170 SpM): Tachykardie: Verkürzung der Diastole führt zu erhöhten enddiastolischen Strömungsgeschwindigkeitswerten. Bradykardie: Verlängerung des Herzschlagzyklus (diastolischer Anteil) verändert Hüllkurvenindizes.
  • mütterliche Ruhebedingungen (u.a. Vermeidung Vena-cava-Kompressionssyndrom, Berücksichtigung kreislaufwirksamer Substanzen oder medikamentöser Einflüsse)
  • fetale Ruhebedingungen (keine Messung während Atem- oder intensiver Körperbewegungen).

Prof. Alexander Strauss
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel


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