Interventionelle Sonographie bezeichnet den Schritt von der reinen sonographischen Bilddiagnostik zur sonographisch kontrollierten Therapie. Diese kann direkt an die Sonographiebilddiagnostik angeschlossen werden, anstatt sie über ein längeres Zeitintervall mit evtl. weiterer Diagnostik (Röntgen, CT, MRT) aufzuschieben. Die sonokontrollierten Interventionsmaßnahmen reichen von einfacher Punktion flüssigkeitsgefüllter Räume über Infiltrationen tiefer gelegener Areale wie z. B. dem Labrum acetabulare, der dorsalen Kniegelenkkapsel, der Facettengelenke bis hin zu Infiltrationen am N. ischiadicus. Die Sicherheit wird sowohl durch Einhalten klar definierter hygienischer Standards als auch durch die qualifizierte Ausbildung im Rahmen des 3‑Stufen-Modells der Zertifizierung der Sektion Chirurgie der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) gewährleistet. Durch den Einsatz moderner Sonographiegeräte sind selbst im Nahbereich Strukturen im Submillimeterbereich sichtbar, sodass in der heutigen Zeit auch Ringbandspaltungen am Finger unter Ultraschallkontrolle möglich sind.