Erschienen in:
26.04.2017 | Ultraschall | Leitthema
Ultraschalldiagnostik beim Sjögren-Syndrom
verfasst von:
Dr. V. S. Schäfer, W. A. Schmidt
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 7/2017
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Zusammenfassung
Die Sonographie der Speicheldrüsen ist eine leicht erlernbare, schnell durchführbare, nichtinvasive, kostengünstige und spezifische Untersuchung zur Detektion pathologischer Veränderungen der Speicheldrüsen in der Diagnostik des Sjögren-Syndroms. Andere bildgebende Verfahren wie Sialographie und Szintigraphie werden nur noch selten eingesetzt. Zur Untersuchung eignen sich Linearschallköpfe mit einer Frequenz zwischen 7 und 12 MHz, die dem in der Sonographie der Bewegungsorgane geschulten Rheumatologen ohnehin zur Verfügung stehen. Standardmäßig werden Glandula parotis und submandibularis beidseits in Longitudinal- und Transversalschnitten durchgemustert.
Normale Speicheldrüsen sind echoreich und homogen. Sie lassen sich gut von der umgebenden Muskulatur abgrenzen. Speichel- und Schilddrüsengewebe haben eine ähnliche sonographische Morphologie. Beim Sjögren-Syndrom sind die Speicheldrüsen typischerweise echoarm und inhomogen. Es finden sich fokale oder diffuse echoarme oder echofreie Regionen. Die Glandulae submandibulares können atrophieren (sagittaler Durchmesser <8 mm). Die Glandulae parotidae können bei Krankheitsschüben anschwellen (sagittaler Durchmesser >20 mm). Die Sensitivität für die Diagnose wird mit 60 und 90 %, die Spezifität mit über 90 % angegeben. Eine zusätzliche farbkodierte Dopplersonographie führt nicht zu einer Verbesserung der diagnostischen Aussage. Damit ist die Sonografie ein wichtiger Baustein in der Diagnostik des Sjögren-Syndroms geworden.