Erschienen in:
Open Access
04.01.2017 | Ultraschall | Leitthema
Ultraschallgesteuerte Interventionen am peripheren Nervensystem
verfasst von:
PD Dr. A. Loizides, L. Gruber, S. Peer, M. Plaikner, H. Gruber
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 3/2017
Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Die Intervention an peripheren Nerven im Sinne der Regionalanästhesie oder Schmerztherapie wurde bis zur Einführung der hochauflösenden Sonographie vorwiegend blind durchgeführt, was in manchen Fällen zum Interventionsversagen oder zu lokalen Gewebe- oder Nervenschäden führen konnte.
Methodische Innovationen
Durch Fortschritte der Sonographietechnik können nun viele verschiedene periphere Nerven, u. a. der Plexus brachialis oder Nerven der oberen und unteren Extremität, aber auch diverse Rumpfnerven, funktionell visualisiert, gezielt anästhesiert und antiinflammatorisch oder neurolytisch therapiert werden. Auch kontrastmittelgestützte Biopsien sind nun möglich.
Leistungsfähigkeit
Im Rahmen dieser Übersichtsarbeit werden die allgemeinen Voraussetzungen, die gezielte Darstellung und Interventionsalgorithmen für den Plexus brachialis, große häufig von Kompressionsneuropathien betroffene periphere Nerven wie die Nn. medianus und ulnaris, ischiadicus sowie femoralis und für kleine Nerven wie den N. cutaneus femoris lateralis illustriert. Auch ultraschallgezielte Biopsien intra- und perineuraler Raumforderungen unter Zuhilfenahme der kontrastmittelgestützten Sonographie werden diskutiert. Des Weiteren wird die Therapie von Stumpfneuromen mittels Phenolinstillation beleuchtet.
Empfehlung für die Praxis
Innovationen in der hochauflösenden Sonographie erlauben eine zielsichere und nebenwirkungsarme Diagnostik und Therapie vieler Pathologien des peripheren Nervensystems, die blinde Interventionsverfahren aufgrund der im Vergleich höheren Erfolgs- und geringeren Komplikationsrate zunehmend ablösen.