Erschienen in:
07.04.2017 | Ionisierende Strahlen | Leitthema
Umweltbelastung und Krebsrisiko im Kindesalter
verfasst von:
PD Dr. P. Kaatsch
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Krebs stellt bei Kindern die zweithäufigste Todesursache dar, obwohl diese Erkrankungen mit 140 jährlichen Neuerkrankungen/1 Mio. unter 15-Jähriger verhältnismäßig selten ist. Das Diagnosespektrum weicht sehr von dem im Erwachsenenalter ab.
Fragestellung
Fragen sind, welche Rolle Umweltfaktoren bei der Entstehung von Krebs im Kindesalter spielen, und welche anderen Ursachen es gibt.
Material und Methoden
Die Ursachen von Krebs im Kindesalter werden vielfältig erforscht. Neben molekulargenetischen Ansätzen gibt es epidemiologische Methoden der Ursachenforschung. Hier sind Krebsregister essenziell, die die Basis etwa für Fall-Kontroll-Studien bilden. Die im vorliegenden Beitrag präsentierten Ergebnisse leiten sich von solchen epidemiologischen Studien ab.
Ergebnisse
Im Zusammenhang mit Krebs im Kindesalter werden als Umweltfaktoren ionisierende und nichtionisierende Strahlung, Pestizidbelastung oder die berufliche Exposition der Eltern diskutiert. Indirekt im Zusammenhang mit Umwelteinflüssen stehend, spielen Migration, Infektionen oder die Änderung des Lebensstils eine Rolle. Auch genetische Prädispositionen, Faktoren zu Schwangerschaftsverlauf und Kindesentwicklung sowie – besonders bei Leukämien im Kindesalter – Faktoren in Bezug auf das Immunsystem (z. B. Still- und Impfverhalten) sind mit der Entstehung assoziiert.
Schlussfolgerungen
Generell sind die Ursachen von Krebs im Kindesalter weiterhin zum größten Teil ungeklärt. Einige Umweltfaktoren mögen ursächlich wirken. Jedoch haben diese Faktoren einen niedrigeren Stellenwert, als landläufig angenommen wird.