Erschienen in:
01.10.2017 | Editorial
Unfallchirurgie – Orthopädie und Unfallchirurgie – Chirurgie
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. I. Marzi
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2017
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Auszug
Es wird gegenwärtig viel diskutiert über die chirurgischen Tätigkeiten, die Weiterbildung und auch über Krankenhausstrukturen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der neuen Weiterbildungsordnung oder der Aktualisierung von Notfallstrukturen. Die Patienten mit ihren Verletzungen sind jedoch immer noch die gleichen wie in den letzten Jahrzehnten und erleiden ähnliche, sich leicht verändernde Verletzungen. Auch die Anzahl der Verletzungen ändert sich insgesamt wenig, wenn es auch qualitativ zu Verschiebungen kommt. In der initialen Auswertung des Statischen Bundesamtes im Jahre 2016 zeigten sich 7,1 % weniger Verkehrstote, was dem niedrigsten Stand seit 60 Jahren entspricht. Im Gegensatz dazu stieg jedoch die Gesamtzahl der Verletzten um 0,8 %, eine Tendenz, die sich auch in den Vorjahren bereits abzeichnete. Insgesamt war 2016 sogar das unfallreichste Jahr seit der deutschen Wiedervereinigung, was zeigt, dass trotz verbesserter medizinischer Versorgung und erhöhter passiver Sicherheitstechnik der Behandlungsbedarf nicht abnimmt. In dem Bericht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales über Sicherheit bei der Arbeit 2015 (Unfallverhütungsbericht Arbeit) zeigen sich ähnliche Zahlen. Die meldepflichtigen Arbeitsunfälle sind um 1,2 %, die tödlichen Arbeitsunfälle im Betrieb um 4,1 % zurückgegangen. Im Gegensatz dazu sind aber die meldepflichtigen und tödlichen Wegeunfälle gestiegen. …