Erschienen in:
01.10.2005 | Kasuistiken
Ungewöhnliche Infektion mit pulmonalen Rundherden nach Anwendung von „Heupackungen“
verfasst von:
Dr. A. Pfosser, P. Raake, C. Reithmann, J. Behr, G. Steinbeck
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 10/2005
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Zusammenfassung
Eine 71-jährige Patientin, die seit 3 Wochen unter einer Steroidmedikation stand, entwickelte eine schwere Pneumonie mit septischem Schock und „acute respiratory distress syndrome“ (ARDS). Trotz breiter Antibiose bei primärem Nachweis von Pseudomonas aeruginosa in der Blutkultur blieben die Entzündungsmarker deutlich erhöht, die Beatmungssituation wurde zunehmend kritisch. Bei radiologisch nachgewiesenen pulmonalen Rundherden und fehlendem Anhalt für ein Malignom oder einen Autoimmunprozess konnte die Diagnose einer Nokardiose der Lunge wegen der langen Kultivierungszeit des Erregers (Nocardia farcinica) erst verzögert gestellt werden. Als wahrscheinliche Infektionsquelle können sog. „Heupackungen“ während eines Kuraufenthalts vermutet werden. Nach adäquater Umsetzung der Antibiose erfolgte eine rasche Stabilisierung der Situation und zwischenzeitlich die Rehabilitation der Patientin.