Erschienen in:
01.04.2005 | Kasuistik
Unkorrigierte Transposition der großen Arterien und großer Ventrikelseptumdefekt
Perioperatives Management einer Sectio caesarea
verfasst von:
Dr. W. Schummer, C. Schummer, E. Schleussner, R. Fröber, M. Ferrari, J. Fuchs
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Patienten mit angeborenen zyanotischen Herzfehlern stellen durch die individuellen hämodynamischen Besonderheiten eine anästhesiologische Herausforderung dar. Der Aufrechterhaltung der Balance zwischen systemischem und pulmonalvaskulärem Widerstand kommt entscheidende Bedeutung zu. Im Folgenden wird über das erfolgreiche perioperative Management bei einer 24-jährigen Patientin mit unkorrigierter Transposition der großen Arterien (D-TGA) und großem Ventrikelseptumdefekt (funktionell univentrikuläres Herz) während einer Sectio caesarea berichtet. Die Patientin wurde in der 32. Schwangerschaftswoche (SSW) mit Zeichen einer zunehmenden kardialen Insuffizienz in unser Perinatalzentrum eingewiesen. In einem interdisziplinären Konsil mit Geburtshelfern, Neonatologen, Kardiochirurgen und Anästhesisten wurde das peripartale Prozedere festgelegt. Die Sectio caesarea erfolgte in der 35. SSW in Periduralanästhesie. Die Patientin wurde am 10. postoperativen Tag kardiovaskulär stabil nach Hause entlassen. Aufgrund der Hyperkoagulabilität, insbesondere der Gefährdung durch eine „paradoxe“ Embolie, wurde unmittelbar postoperativ eine Thromboseprophylaxe mit niedermolekularem Heparin begonnen und über 6 Wochen fortgeführt. Das gesunde Kind, bei dem eine Wachstumsretardierung vorlag, entwickelte sich auf der neonatologischen Intensivstation zufrieden stellend.