Zusammenfassung
Zu Frakturen des Unterschenkelschafts kommt es meist durch direkte oder indirekte Krafteinwirkung (Hochenergie-/Rasanztraumata). Direkte Krafteinwirkungen sind gekennzeichnet durch komplexe Bruchformen, erhebliche Weichteiltraumatisierungen, offene Brüche und Kompartmentsyndrome, bei starker Dislokation häufig begleitende Gefäß- und Nervenverletzungen. Im deutschsprachigen Raum wird zur Einteilung die AO-Klassifikation verwendet. Die Frakturversorgung kann je nach Schweregrad konservativ oder operativ erfolgen. Sowohl Ermüdungsfrakturen der Tibia als auch Frakturen des Unterschenkelschafts bei Kindern werden vorwiegend konservativ behandelt. Aufgrund der Besonderheiten am Unterschenkel mit erheblichen Weichteilproblematiken und eingeschränkter Heilungstendenz der Tibia gilt der therapeutische Grundsatz: »So konservativ wie möglich und so operativ wie nötig«. Die hauptsächlich angewandten unfallchirurgischen Verfahren sind die Marknagel- und die Plattenosteosynthese und Fixateur externe.