01.11.2003 | Originalien
Untersuchung von Kindergartenkindern auf Refraktionsanomalien
Erste Erfahrungen mit einem handgehaltenen Autorefraktometer
verfasst von:
Dr. T. F. Büchner, U. Schnorbus, U. H. Grenzebach, T. Stupp, H. Busse
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 11/2003
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Zusammenfassung
Hintergrund
Da Refraktionsfehler eine häufige Ursache für Amblyopien sind, werden Reihenuntersuchungen von Kleinkindern empfohlen. Die Messung mit Tischautorefraktoren kann dabei problematisch oder unmöglich sein, wenn Kinder Abwehrreaktionen zeigen. Ziel der vorliegenden Studie ist die Erprobung eines neuen handgehaltenen Autorefraktometers bei Reihenuntersuchungen in Kindergärten.
Methoden
Es wurden 216 Kinder in der Altersgruppe 3,5–4,5 Jahre in ihren Kindergärten ohne Zykloplegie mit dem handgehaltenen Autorefraktometer (SureSight®, Welch Allyn) untersucht.
Ergebnisse
Als Messergebnis des Autorefraktometers hatten die meisten Augen eine geringe Hyperopie (im Mittel +1,18±0,87 dpt) und einen geringen Astigmatismus (im Mittel 0,60±0,46 dpt).
Bei mehrfacher Messung waren die Werte für Zylinderstärke und Achsenlage besser reproduzierbar als für das sphärische Äquivalent. Die Daten von 55 Augen konnten mit den Ergebnissen der Skiaskopie in Zykloplegie verglichen werden. Eine Übereinstimmung der beiden Messwerte mit einer Differenz von maximal 0,5 dpt fand sich in 18,2% beim sphärischen Äquivalent und in 82,1% bei der Zylinderstärke. Die gewichtete Achsendifferenz lag in 66,6% im Bereich von 0 bis 0,5 dpt. Die Kooperationsrate der Kinder betrug 99,5%.
Schlussfolgerung
Das handgehaltene Autorefraktometer besitzt eine Messgenauigkeit für Zylinderstärke und Achse, die mit der von Tischgeräten vergleichbar, für die Sphäre jedoch begrenzt ist. Validität und Kriterien für abklärungsbedürftige Befunde sind in weiteren Studien zu untersuchen. Die kindgerechte Handhabung begünstigt Screening-Untersuchungen bei Kindergartenkindern.