Erschienen in:
23.01.2019 | Ernährung | Schwerpunkt: Stoffwechselerkrankungen
Update zur Diagnose und Therapie der Sarkopenie
verfasst von:
Dr. S. Goisser, R. Kob, C. C. Sieber, J. M. Bauer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Sarkopenie, also der altersassoziierte, übermäßige Abbau von Muskelmasse, Muskelkraft und -funktion, hat seit 2016 mit M62.50 einen eigenen ICD-10-GM-Code (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification). Zur Diagnosestellung ist das kombinierte Vorliegen von verminderter Muskelkraft (z. B. Handkraft) und reduzierter Muskelmasse erforderlich. Plausible Ansätze zur Prävention und Behandlung von Sarkopenie sind individuell angepasste Trainingsprogramme – vor allem Kraft- und Ausdauertraining, aber auch Power-Training – sowie Ernährungsinterventionen, wenn möglich in Kombination. Dabei wird vor allem eine ausreichende Versorgung mit Proteinen als wichtig erachtet. Die Rolle anderer in den Muskelstoffwechsel involvierter Ernährungsfaktoren, beispielsweise Kreatin, Vitamin D, Antioxidanzien und Omega-3-Fettsäuren, wird aktuell noch kontrovers diskutiert. Der zukünftige Wert neuer pharmakologischer Ansätze kann derzeit noch nicht beurteilt werden. Prinzipiell gilt es festzustellen, dass zum heutigen Zeitpunkt nur wenige Interventionsstudien zu älteren Personen mit einer zuverlässigen Sarkopeniediagnose vorliegen. Daher werden weitere Studien zu dieser rasch wachsenden Population dringend benötigt.