Erschienen in:
01.05.2012 | Leitthema
Urlaubs- und Tropendermatosen
verfasst von:
Oberstarzt Dr. M. Fischer, Dr. D. Reinel
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Neben Fieber und Durchfall gehören Dermatosen zu den dritthäufigsten Krankheitsbildern während oder nach einem Tropenaufenthalt. Etwa ein Viertel dieser dermatologischen Krankheitsbilder können einer klassischen Tropenkrankheit zugeordnet werden. In der Regel handelt es sich um Dermatosen aus der Dermatoinfektiologie. Oft erlaubt bereits die klinische Symptomatik eine erste Zuordnung zu einer Tropenkrankheit wie der Myiasis, der Larva migrans cutanea, der Tungiasis oder der kutanen Leishmaniasis. Nicht selten führt der Hautbefund zeitnah zur Diagnose einer sonst überwiegend internistisch geprägten Tropenkrankheit. Beispielsweise erlaubt ein isoliert auftretendes zentral nekrotisches Infiltrat („Eschar“) mit oder ohne Exanthem allein vom klinischen Aspekt die Diagnose eines durch Rickettsia africae hervorgerufenen „Südafrikanischen Zeckenbissfiebers“, Tage bevor serologische Methoden hier den Nachweis erbringen. Auch seltenere tropendermatologische Krankheitsbilder wie die lymphatische Filariasis oder die Loiasis müssen nach Langzeitaufenthalten oder bei Migranten in die diagnostischern Überlegungen einfließen.