Erschienen in:
06.06.2016 | Urolithiasis | Originalien
Der Einfluss des Body-Mass-Index auf den Erfolg der Ureterorenoskopie bei Nierensteinen
verfasst von:
Dr. F. Schott, S. Knipper, A. K. Orywal, A. J. Gross, C. Netsch
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 11/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Ureterorenoskopie (URS) hinsichtlich Steinfreiheits- (SFR) und Komplikationsraten (KR) bei Patienten mit Nephrolithiasis und unterschiedlichem Body-Mass-Index (BMI) zu evaluieren.
Material und Methoden
Eine retrospektive Datenanalyse aller Patienten mit bekanntem BMI, die zwischen 2006 und 2012 eine URS wegen Nephrolithiasis in unserer Abteilung erhielten, wurde durchgeführt (n = 556). Die SFR und KR adipöser Patienten wurden mit jenen übergewichtiger und normalgewichtiger Patienten verglichen.
Ergebnisse
Das durchschnittliche Alter betrug 52,51 Jahre und der BMI 27,74 kg/m2. Der ASA-Score unterschied sich zwischen normal- (1,99 ± 0,57), übergewichtigen (2,03 ± 0,62) und adipösen Patienten (2,22 ± 0,63) signifikant (p ≤ 0,036). Die durchschnittliche Steingröße betrug 8,51 ± 6,84 mm und die Steinanzahl/Patient 1,9 ± 2,41 ohne Unterschiede zwischen den Gruppen. Ebenso gab es keine Unterschiede in Bezug auf die präoperative (94,8 %) oder postoperative (60,3 %) Harnleiterschienung, die Verwendung eines Ho:YAG-Lasers (33,6 %), einer flexiblen (16,2 %) oder semirigiden/flexiblen URS (59,4 %) und der Operationsdauer (52,04 ± 34,55 min). Hinsichtlich der SFR bei oberen (90 %), mittleren (94,7 %) und unteren Kelchsteinen (90,2 %), bei multipler Steinlokalisation (68,6 %) und der Gesamt-SFR (86,3 %) waren keine Unterschiede zwischen den Gruppen nachweisbar. Gesamt-SFR von 95,7 %, 88,4 % und 73,7 % wurden bei Nierensteinen < 5 mm, 5–9 mm und ≥ 10 mm Durchmesser gefunden und waren zwischen den Gruppen nicht signifikant verschieden. Die KR lag bei 10,4 % ohne Unterschiede zwischen den Gruppen.
Schlussfolgerungen
Die URS ist ein geeignetes Verfahren zur Behandlung von Nierensteinen mit hohen SFR und niedrigen KR unabhängig des BMI des Patienten.