01.03.2016 | Erektile Dysfunktion | CME
Einfluss von Medikamenten auf urologische Krankheiten
Erschienen in: Die Urologie | Ausgabe 3/2016
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Einige Arzneistoffe, die zur Therapie verschiedenster Erkrankungen verordnet werden, können als Nebenwirkung ein urologisches Symptom verursachen. Medikamente mit α1-blockierender Wirkung bewirken eine Stressinkontinenz, während selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) eher eine Dranginkontinenz und Estrogen beide Inkontinenzformen begünstigen. Verschiedenste Arzneimittelgruppen mit anticholinergem Wirkspektrum, darunter Neuroleptika, trizyklische Antidepressiva und bestimmte Atemwegstherapeutika, können einen Harnverhalt auslösen. Es gibt nur wenige Medikamente, die ein wirklich relevantes Risiko für eine Urolithiasis in sich bergen, dies sind das Diuretikum Triamteren sowie die Stoffklasse der Proteaseinhibitoren. Nicht zu vernachlässigen ist die zur Osteoporoseprophylaxe weit verbreitete Kombination von Vitamin D und Kalzium. An eine arzneimittelinduzierte Störung der Sexualfunktion sollte man bei Patienten unter Behandlung mit Betarezeptorenblockern und Diuretika denken, aber auch bei SSRI und einigen Neuroleptika.