Erschienen in:
06.07.2017 | Benigne Prostatahyperplasie | Leitthema
Urologische Geriatrie
Zunehmende Bedeutung in der urologischen Versorgung
verfasst von:
PD Dr. A. Wiedemann
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 8/2017
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Zusammenfassung
Die Urologie wird wie kein anderes Organfach von dem demographischen Wandel der nächsten 10 Jahre profitieren. Sowohl die Anzahl älterer Patienten als auch ihr Betreuungsbedarf wird zunehmen. Dies bedeutet die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der Urologie weg von onkologischen Themen hin zu einer geriatrischen Urologie. Relevante Themen sind hier Funktionsstörungen des unteren Harntraktes, Infekte, Hämaturien und das benigne Prostatasyndrom. Die Voraussetzungen hierfür hat der Gesetzgeber in NRW z. B. mit dem verbindlich vorgeschriebenen ISAR-Screening („identification of seniors at risk“) bereits geschaffen, um geriatrische Patienten außerhalb der Geriatrie zu erfassen und frühzeitig in einen interdisziplinären Dialog einzutreten. Vor dem Hintergrund, dass sich der geriatrische Patient zwar über sein Alter, aber v. a. auch über seine Multimorbidität und Multimedikation und die damit verbundene Vulnerabilität definiert, ergeben sich Arbeitsfelder z. B. auf kognitive Veränderungen nach urologischen Eingriffen und unter urologischer Medikation sowie die Anpassung urologischer Methoden an die Besonderheiten dieser Patienten.