Zusammenfassung
Urothelkarzinome machen etwa 90% der Harnblasenkarzinome aus, der Rest entfällt auf Plattenepithel- und Adenokarzinome. Für ein Viertel der Harnblasenkarzinome sind Umweltfaktoren ursächlich, v. a der Zigarettenkonsum, daneben u. a. aromatische Amine, Cyclophosphamid, Phenacetin sowie eine Schistosomiasis. Die Mehrheit der Karzinome wird durch eine Hämaturie bemerkt. Für die Therapieentscheidung und Prognose sind verschiedene Scoresysteme zur Bewertung der Progressions- und Rezidivwahrscheinlichkeit entwickelt worden, am besten erscheinen hier derzeit die Risikotabellen des EORTC. Diagnostisch kommen neben bildgebenden Verfahren die Urinzytologie, Bestimmung von Urinmarkern sowie die Fluoreszenzdiagnostik zum Einsatz. Je nach Stadium sind die transurethrale Resektion der Blase, intravesikale Instillation von Chemo- oder Immuntherapeutika sowie der BCG-Prophylaxe, Radio-/Chemotherapie sowie radikalerer Operationsverfahren angezeigt. Entscheidend für die Lebensqualität des Patienten sind nach radikalem Eingriff die verschiedenen Optionen der Harnableitung bzw. des Harnblasenersatzes (z, B. Ileum- oder Kolonkonduit).