26.03.2021 | Urtikaria | Übersicht
Expertenkonsensus zu praxisrelevanten Aspekten bei der Behandlung der chronischen Urtikaria
verfasst von:
Prof. Dr. Andrea Bauer, Priv.-Doz. Dr. med. Heinrich Dickel, Prof. Dr. med. Thilo Jakob, Andreas Kleinheinz, Undine Lippert, Martin Metz, Sibylle Schliemann, Uwe Schwichtenberg, Petra Staubach, Eva Valesky, Dr. med. Nicola Wagner, Prof. Dr. med. Bettina Wedi, Prof. Dr. med. Marcus Maurer
Erschienen in:
Allergo Journal
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund: Die chronische Urtikaria (CU) ist eine häufige und für viele Patienten stark belastende Erkrankung. Die aktuelle Urtikaria-Leitlinie beschreibt die evidenzbasierte Diagnostik und Therapie der CU. Darüber hinaus treten jedoch oftmals Fragen im praktischen Alltag auf, die durch die Leitlinie nicht beantwortet werden.
Methoden: Im Mai 2020 fand ein digitales Treffen deutscher Urtikaria-Experten statt, in dem praxisrelevante Aspekte der Behandlung der CU erörtert und unterstützende Hilfestellungen für den klinischen Behandlungsalltag formuliert wurden. Die resultierenden Hinweise dieses Dokumentes fokussieren auf praktische Fragen und der hierzu verfügbaren Literatur und Erfahrungen der Teilnehmer.
Ergebnisse: Die Diagnose einer CU kann in kurzer Zeit mittels gründlicher Anamnese, einer körperlichen Untersuchung und einer laborchemischen Basisdiagnostik gestellt werden. Hierzu werden in dieser Arbeit praktische Empfehlungen für den Praxisalltag gegeben. Eine erweiterte Diagnostik ist nur in wenigen Fällen indiziert und sollte grundsätzlich parallel zu einer effektiven Therapie erfolgen. Generell gilt, dass die CU immer auf gleiche Weise zu therapieren ist, unabhängig davon, ob Quaddeln, Angioödeme oder beides auftreten. Eine symptomatische Therapie sollte nach dem von den Leitlinien empfohlenen Stufenschema erfolgen. Die vorliegende Publikation gibt hierzu praktische Hinweise für Fragen in der Praxis, wie zum Beispiel dem Vorgehen in der aktuellen COVID-19-Pandemie, dem kardialen Risiko unter höher dosierten H 1-Antihistaminika, der Selbstapplikation von Omalizumab sowie dem Impfen unter Omalizumab-Therapie. Zusätzlich zu den Behandlungsempfehlungen werden Themen wie die Dokumentation in der Praxis und Familienplanung bei Urtikaria besprochen.
Diskussion: Diese unterstützenden Behandlungsempfehlungen dienen als Ergänzung zu den aktuellen Leitlinien der CU und geben beim Umgang mit Patienten mit CU eine Hilfestellung für den Praxisalltag. Ziel ist es, dass Patienten, die unter einer CU leiden, mithilfe einer optimalen Therapie eine vollständige Beschwerdefreiheit erreichen.