22.07.2024 | Uveitis | CME
Uveitis und multiple Sklerose
Klinik, Diagnostik, Management und Therapie
verfasst von:
Nicole Stübiger, Klemens Ruprecht, Prof. Dr. med. Uwe Pleyer, FEBO
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2024
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Zusammenfassung
Bei ungefähr 0,5–1 % der Patienten mit multipler Sklerose (MS) findet sich eine gleichzeitig bestehende Uveitis. Sowohl von der intraokularen Entzündung als auch von der MS sind v. a. Frauen im jüngeren Erwachsenenalter betroffen. Am häufigsten findet sich bei Patienten mit MS eine oft bilaterale intermediäre Uveitis mit typischer retinaler Begleitvaskulitis. Beide Erkrankungen weisen ähnliche Charakteristika wie chronisch entzündliche Erkrankungen mit schubartigem Verlauf und einer immunvermittelten Genese auf, jedoch bleibt weiterhin unklar, ob es sich bei dem gemeinsamen Auftreten von Uveitis und MS um eine Koinzidenz zweier separater Erkrankungen handelt oder ob eine Uveitis eine seltene klinische Manifestation einer MS darstellt. In der Differenzialdiagnostik der intermediären Uveitis sind klinische Hinweise auf Vorliegen einer MS zu berücksichtigen. Da beide Erkrankungen auf eine immunvermittelte Genese zurückgeführt werden, stehen Immuntherapien im Vordergrund der Behandlung. Das Wirkstoffspektrum hat sich in den letzten Jahren v. a. um Biologika erweitert. Bei der Wahl der Wirkstoffe muss berücksichtigt werden, dass TNF(Tumor-Nekrose-Faktor)-α-Blocker bei einer MS kontraindiziert sind.