Erschienen in:
08.04.2019 | Vaginalkarzinom | Epidemiologie
Epidemiologie der Krebserkrankungen von Vulva und Vagina in Deutschland
verfasst von:
Nina Buttmann-Schweiger, Jana Barinoff, Annika Waldmann, Benjamin Barnes, Klaus Kraywinkel
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Für die Diagnosejahre seit 2009 ist die bevölkerungsbezogene Krebsregistrierung in ganz Deutschland flächendeckend umgesetzt. Das Zentrum für Krebsregisterdaten führt seitdem jährlich die Krebsregisterdaten der Länder zusammen und schätzt deren Vollzähligkeit. Die bundesweiten Krebsneuerkrankungen von Vulva und Vagina (definiert als C51 bzw. C52 nach der derzeit gültigen 10. Fassung der Internationalen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, ICD-10) wurden auf der Basis vollständiger Landeskrebsregister geschätzt. Aktuell treten jährlich etwa 3580 Neuerkrankungen auf, wovon knapp 90 % die Vulva betreffen. Eine Zunahme der Krebserkrankungen der Vulva hat in den vergangenen Jahren auch zu einer Zunahme der Sterbefälle geführt. Etwa 930 Frauen verstarben 2016 an Vulvakrebs; weitere 190 Frauen verstarben am Vaginalkarzinom. Im jungen Erwachsenenalter treten bösartige Vulva- und Vaginaltumoren nur sehr selten auf; die Erkrankungsraten steigen mit zunehmendem Lebensalter kontinuierlich an. Betroffene Frauen sind zum Diagnosezeitpunkt einige Jahre älter (medianes Erkrankungsalter 73 Jahre) als Frauen mit anderen gynäkologischen Erkrankungen wie Eierstock- oder Gebärmutterkörperkrebs (medianes Erkrankungsalter 69 Jahre). Eine von 3 Patientinnen mit Krebs der Vulva wird 5 Jahre nach der Diagnosestellung an ihrer Erkrankung verstorben sein (relatives Überleben: 68 %). Bei Frauen mit einer Krebserkrankung der Vagina ist die Prognose schlechter. Das relative Fünfjahresüberleben beträgt 43 %.