Erschienen in:
11.02.2020 | Ultraschall | Leitthema
Varikozele bei Kindern und Jugendlichen – wann konservativ, wann operativ?
verfasst von:
T. Yiakoumos, Prof. Dr. T. Kälble
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2020
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Zusammenfassung
Die Prävalenz der Varikozele bei Kindern beträgt <1 %, bei Jugendlichen 8–14 %. Bis zu 15 % der Patienten mit Varikozele haben Fertilitätsstörungen. Nach wie vor wird die Indikation zur Therapie kontrovers diskutiert. In Studien wurden bisher Hodenvolumen bzw. Hodenvolumendifferenz, Spermiogramm bzw. Fertilität, Hormonstatus und Schmerzen untersucht. Die Studienlage ist für alle Parameter heterogen, sodass die Evidenz von Behandlungsempfehlungen sehr schwach ist. Die EAU-Guidelines (European Association of Urology) empfehlen dennoch die Therapie von Varikozelen bei Kindern und Jugendlichen im Falle von kleinen Hoden (Differenz >2 ml oder 20 %), zusätzlichem Hodenhochstand, bilateral tastbaren Varikozelen, symptomatischen Varikozelen und bei pathologischem Spermiogramm (bei älteren Jugendlichen). Mikrochirurgische inguinale und laparoskopische Verfahren mit Lymphgefäßschonung haben das geringste Persistenz- und Komplikationsrisiko.