Erschienen in:
25.02.2021 | Vaskulitiden | Bild und Fall
Akuter einseitiger Sehverlust nach intravitrealer Injektion eines VEGF-Inhibitors
verfasst von:
N. Kaupke, N. Stübiger, S. Dulz, M. S. Spitzer, M. Casagrande
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 12/2021
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Auszug
Eine 80-jährige Patientin stellte sich notfallmäßig bei seit 2 Tagen bestehendem Visusverlust des rechten Auges (RA) in unserer Klinik vor. Neun Tage zuvor erfolgte am RA die zweite intravitreale Injektion (IVOM) von Brolucizumab (Beovu® Novartis, Basel, Schweiz) bei neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD) durch den niedergelassenen Augenarzt. Die Umstellung erfolgte von zuletzt Aflibercept bei progredienter Visusverschlechterung am RA auf bestkorrigiert 0,1 und erneutem Makulaödem nach insgesamt 31 IVOMs. Die erste Injektion erfolgte 4 Wochen zuvor komplikationslos mit im Verlauf stabilen Befunden. In der Nachkontrolle 3 Tage nach der 2. IVOM mit Brolucizumab zeigte sich beim Augenarzt ein morphologisch stabiler Befund mit unverändertem Visus von 0,1. Vier Tage später erfolgte eine notfallmäßige Wiedervorstellung mit Rötung und Druckgefühl des RA. Hier zeigte sich bei stabilem Visus eine konjunktivale Injektion mit wenigen Zellen in der Vorderkammer. Fundoskopisch zeigte sich eine anliegende Netzhaut mit regelrechten Gefäßen. Der Augenarzt begann eine lokale Therapie mit Dexamethason- und Gentamicin-haltigen Augentropfen 4‑mal täglich. Hierunter besserten sich die subjektiven Beschwerden der Patientin. Nach weiteren 2 Tagen zeigte sich eine Befundverschlechterung mit Visusreduktion auf Handbewegungen, verstärktem Vorderkammerreiz und Netzhautblutungen. Es erfolgte eine Einweisung in die Klinik. Das linke Auge (LA) war subjektiv beschwerdefrei. Die Allgemeinanamnese war außer einer Hypothyreose unauffällig. …