Erschienen in:
31.08.2016 | Ablationstherapie | Übersicht
Aktualisierte ESC-Leitlinie: Neuerungen zur Therapie ventrikulärer Arrhythmien und Empfehlungen zur Prävention des plötzlichen Herztodes
verfasst von:
Prof. Dr. L. Eckardt, T. Deneke
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Die aktuelle europäische Leitlinie 2015 zur Behandlung von Patienten mit Kammertachykardien und zur Prävention eines plötzlichen Herztods ist eine Überarbeitung der europäischen/US-amerikanischen Leitlinie aus dem Jahr 2006. Diese Leitlinie trägt eine deutliche europäische Handschrift und gibt einen detaillierten Überblick über alle Aspekte ventrikulärer Tachykardien (VT) von Ionenkanalerkrankungen bis hin zu verschiedensten Kardiomyopathien. Erstmals werden gezielte DNA-Analysen und Autopsien für Opfer eines plötzlichen Herztods empfohlen. Die Bedeutung der ICD-Therapie in der Primär- und Sekundärprävention des plötzlichen Herztods wird gestärkt, wobei die Leitlinie auch kritisch anmerkt, dass die den Empfehlungen zugrunde liegenden Studien 10 bis 15 Jahre alt sind und sich Patienten sowie Behandlungen über die Jahre deutlich geändert haben. Erstmals werden auch Empfehlungen zum tragbaren Defibrillator und zum vollständig subkutanen implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (ICD) gegeben. In der Therapie ventrikulärer Tachykardien wurde der Stellenwert einer Katheterablation im elektrischen Sturm, aber auch bei erstmaligem Auftreten einer anhaltenden ventrikulären Tachykardie deutlich aufgewertet. Es bleibt zu hoffen, dass die neue Leitlinie möglichst viele erreicht und zur Verminderung des plötzlichen Herztods beiträgt.