01.04.2017 | Verätzungen | Einführung zum Thema
Stammzellbasierte Ansätze bei Erkrankungen der Augenoberfläche
verfasst von:
Prof. Dr. U. Schlötzer-Schrehardt, Prof. Dr. F. E. Kruse
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 4/2017
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Auszug
Die Integrität der Augenoberfläche, bestehend aus Hornhaut, Limbus, Bindehaut, sowie Lidfunktion und neuronale Steuerung des Blickreflexes sind für ein gutes Sehvermögen essenziell. Erkrankungen der Augenoberfläche können insbesondere durch schwere Benetzungsstörungen, vernarbende Prozesse auf Grundlage chronischer Entzündungen oder Infektionen sowie durch thermische oder chemische Verletzungen bedingt sein [
1]. Für die meisten Oberflächenerkrankungen wie dem häufigen trockenen Auge gibt es mittlerweile gute therapeutische Optionen. Dagegen repräsentierte die Limbusstammzellinsuffizienz (LSZI) bisher ein großes therapeutisches Problem. Diese Erkrankung tritt nicht nur nach Verätzungen und Verbrennungen oder im Kontext kongenitaler Augen- (z. B. Aniridie) und schwerer Systemerkrankungen (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom) auf, sondern auch bei chronischen Benetzungsstörungen nach multiplen Augenoperationen oder langjährigem Tragen von Kontaktlinsen. Auch wenn die Wiederherstellung der Augenoberfläche bei diesen Patienten nach wie vor eine Herausforderung darstellt, haben sich die therapeutischen Möglichkeiten, v. a. durch den Einsatz kornealer Stamm- und Vorläuferzellen, innerhalb der letzten Jahre deutlich erweitert. …