Erschienen in:
04.05.2021 | Computertomografie | Originalien
Verbesserte Bildqualität der Halswirbelsäulen-CT mittels Armzugvorrichtung
verfasst von:
Dr. J. Rosskopf, N. Lohrmann, Prof. Dr. M. Beer, Prof. Dr. B. L. Schmitz, Dr. M. Braun
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Beurteilbarkeit des zervikothorakalen Übergangs in der Halswirbelsäulen(HWS)-CT-Bildgebung wird häufig durch das Auftreten von Streifenartefakten, bedingt durch den Schultergürtel, erschwert.
Ziel der Arbeit
Es soll der Einfluss einer optimierten Patientenlagerung durch Verwendung einer Armzugvorrichtung auf die Bildbeurteilbarkeit untersucht werden.
Material und Methoden
25 Patienten (Alter [Mittelwert ± Standardabweichung] 58,9 ± 11,6 Jahre; Geschlecht [m:w] 15:10) erfuhren eine HWS-CT-Untersuchung mit Armzugvorrichtung und bei weiteren 25 Patienten erfolgte diese in Standardpatientenlagerung (59,8 ± 15,2 Jahre; 16:9). Als Zielgröße wurde der letzte noch auf dem CT-Scout einsehbare Wirbelkörper definiert. Ein erfahrener Neuroradiologe bewertete die Bildqualität der Bandscheibenfächer der unteren HWS auf einer dreistufigen Skala. Das Verfahren wurde von den durchführenden medizinisch-technischen Radiologieassistenten (MTRA) evaluiert.
Ergebnisse
Auf dem CT-Scout konnte mittels der Armzugvorrichtung statistisch signifikant durchschnittlich ein Wirbelkörper mehr eingesehen werden, im Schnitt bis auf den 6. Halswirbelkörper (p = 0,010). Die Bildqualität erhöhte sich in allen untersuchten Bandscheibenfächern (Median und absolute Häufigkeiten [gut/mittel/schlecht] 1,0 [53/21/8] vs. 2,0 [41/30/24]) mit einem statistisch signifikanten Effekt auf Höhe des Bandscheibenfaches HWK 6/7 (p = 0,0041). Die Armzugvorrichtung erzielte eine hohe Alltagstauglichkeit in den Kategorien Mitmachen des Patienten (gut), Verständlichkeit der Methode für den Patienten (84 %) und Handhabung für MTRA (gut).
Diskussion
Die Armzugvorrichtungsmethode bei der HWS-CT-Bildgebung kann die Einsehbarkeit der zu untersuchenden Wirbelkörper auf dem CT-Scout verbessern und die Bildqualität am zervikothorakalen Übergang erhöhen. Sie ist insbesondere bei jedem kooperativen Patienten mit vermuteter unterer HWS-Pathologie zu empfehlen.