Erschienen in:
01.06.2010 | Der besondere Fall im Bild
Verbluten aus einer sehr ungewöhnlichen Rückenschnittverletzung
verfasst von:
M. Schrot, C. Braun, Prof. Dr. K. Püschel, F. Schulz
Erschienen in:
Rechtsmedizin
|
Ausgabe 3/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Ein 79-jähriger Mann wurde tot in einer Blutlache neben einer Sense in seinem Keller aufgefunden. Es zeigten sich eine ausgedehnte quer verlaufende, tiefe Schnittverletzung auf dem Rücken sowie diverse Blutspuren in den Kellerräumlichkeiten und auf der Treppe. Aufgrund der anatomischen Lokalisation der Verletzung und der Blutspuren wurde zunächst unter dem Verdacht eines Fremdverschuldens ermittelt. Die Gesamtkonstellation sprach jedoch eindeutig dafür, dass der Mann rücklings in die Sense gefallen war. Von der Auffindesituation war abzuleiten, dass die Handlungsfähigkeit des Opfers nach dieser schweren Verletzung für einen begrenzten Zeitraum erhalten gewesen sein muss. Die rechtsmedizinischen Untersuchungen ergaben mögliche Erklärungen für das ungewöhnliche Unfallgeschehen. Der Mann war einerseits akut alkoholisiert gewesen (Blutalkoholkonzentration 1,63‰), andererseits hatte er unter verschiedenen schweren Vorerkrankungen gelitten.