01.05.2009 | Originalien
Verbrauch von Zolpidem und Zopiclon auf Privatrezepten zwischen 1993 und 2007
verfasst von:
Dr. F. Hoffmann, MPH, W. Scharffetter, G. Glaeske
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Aufgrund des möglichen Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzials von Zolpidem und Zopiclon (Z-Drugs) besteht der Verdacht, dass Ärzte diese Mittel jenseits der als transparent geltenden Krankenkassendaten auf Privatrezepten verschreiben. Ziel war es zu untersuchen, wie häufig Z-Drugs über die letzten 15 Jahre in Deutschland auf Privatrezepten verordnet wurden.
Material und Methoden
Wir verglichen Verordnungsdaten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit Einkaufsstatistiken öffentlicher Apotheken über die Jahre 1993 bis 2007. Da die zulasten der GKV abgerechneten Arzneimittel ein Teil aller verkauften Medikamente sind, nahmen wir an, dass die Differenz zwischen beiden Datenquellen auf Privatverordnungen entfällt.
Ergebnisse
Die Verkaufszahlen von Zolpidem (von 1,4 Mio. auf 3,7 Mio. Packungen) und Zopiclon (von 0,8 Mio. auf 3,9 Mio. Packungen) nahmen von 1993 auf 2007 zu. Gleichzeitig stieg der Anteil Privatverordnungen für Zolpidem bzw. Zopiclon zwischen 1993 (6% bzw. 6%), 1999 (43% bzw. 34%) und 2007 (122% bzw. 72%) nahezu stetig an.
Schlussfolgerung
Zopiclon und besonders Zolpidem werden über die letzten Jahre vermehrt auf Privatrezepten verordnet.