Erschienen in:
01.02.2018 | Pflege | Leitthema
Vergütung intensivmedizinischer Leistungen im DRG-System
Aktuelle Probleme und Lösungsvorschläge
verfasst von:
Prof. Dr. R. Riessen, C. Hermes, K.-F. Bodmann, U. Janssens, A. Markewitz
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Die Vergütung intensivmedizinischer und pflegerischer Leistungen erfolgt seit dem Jahr 2004 im deutschen Gesundheitssystem weitgehend über Fallpauschalen (German-diagnosis-related-groups[G-DRG]-System). Da in Deutschland eine übergeordnete Krankenhausstrukturplanung weitgehend fehlt, sind die Vorgaben des G‑DRG-Systems inzwischen zum wichtigsten (Fehl‑)Steuerungsfaktor im Gesundheitswesen geworden. Die deutsche Intensivmedizin lässt sich im internationalen Vergleich inzwischen durch folgende Merkmale charakterisieren: viele Intensivbetten, niedrige Personalausstattung pro Patient, fehlende Einstufung von Intensivstationen in eine Versorgungshierarchie sowie eine minimale Erhebung von intensivmedizinischen Strukturdaten. Unter den gegebenen Bedingungen stellt ein zunehmender Personalmangel die wichtigste Bedrohung für die Patientenversorgung dar. Zur Behebung dieser Schwächen schlagen die Autoren folgende Maßnahmen vor: 1) eine Eingliederung der Intensivstationen in das geplante Stufensystem der Notfallversorgung, 2) eine verpflichtende Erhebung eines strukturierten Datensatzes von allen Intensivstationen mit Erfassung von Qualitätskriterien, 3) eine Reform der Vergütung intensivmedizinischer und pflegerischer Leistungen unter Berücksichtigung der personellen Vorhaltekosten, 4). Maßnahmen zur Personalbindung, -rekrutierung und -qualifikation.