Zusammenfassung
Motivational Interviewing (MI) ist ein zugleich patientenzentriertes und direktives Verfahren. Zentrales Merkmal ist der Verzicht auf ein konfrontatives Vorgehen. Die Behandlungsprinzipien stimmen weitgehend mit den Annahmen sozialpsychologischer Modelle der Verhaltensänderung überein. Motivational Interviewing wurde zunächst in Abgrenzung zu herkömmlichen – meist konfrontativen – Methoden der Behandlung alkoholabhängiger Patienten entwickelt. In den vergangenen Jahren wurde der Anwendungsbereich jedoch zunehmend erweitert (HIV-Prävention, Bewährungshilfe, Sexualdelikte, Störungen im Kindes- und Jugendalter, Anorexia nervosa, Adipositas, Diabetes etc.). Verschiedene Adaptationen haben zudem die Anwendung im Rahmen der medizinischen Basisversorgung ermöglicht.