Zusammenfassung
Verhaltenstherapie zielt darauf ab, dass der Patient sich neue Einsichten und Kompetenzen erwirbt. Er muss nicht nur nachvollziehen können, was in der Therapie bearbeitet wurde, sondern dies auch aufnehmen, verinnerlichen und bei Bedarf abrufen und anwenden können. Die Erfahrung zeigt, dass Patienten häufig Schwierigkeiten haben, sogar bezüglich einzelner Therapiesitzungen wiederzugeben, was therapeutisch besprochen oder erarbeitet wurde. Dies gilt erst recht, wenn sie gefragt werden, was sie im Verlauf einer längeren Therapie erarbeitet und „mit nach Hause genommen“ haben. Oft wird dabei erkennbar, dass sie manches sogar falsch aufgefasst haben. Auswertungen von Psychotherapieabschlussberichten zeigten, dass Patienten am Therapieende oft über unklare, widersprüchliche oder sogar konflikthafte, von der Sicht des Therapeuten abweichende Erfahrungen berichten. Ein Instrument, das helfen kann, Unklarheiten zu beseitigen, Therapiethemen zu verdichten und Therapieinhalte besser zu erinnern, ist ein Therapietagebuch, in das der Patient jeweils am Ende einer Stunde im Beisein des Therapeuten sog. "Pivotal Topics" notiert. Dies kann dem Patienten auch nach Beendigung der Therapie als Hilfe zur Erinnerung und Auffrischung von Therapieerfahrungen dienen.