Zusammenfassung
Unter den Epilepsien mit Anfällen fokaler und multifokaler Genese finden sich weniger als bei Epilepsien mit primär generalisierten Anfällen Verlaufsformen, die als nosographische Einheiten abgegrenzt werden können. Der Verlauf von Epilepsien fokaler Genese zeigt vielmehr eine kaum übersehbare Variabilität. Sie wird in ihrer Gänze erst erkennbar, wenn man langjährige Krankheitsverläufe bei vielen Kindern überblickt. Man kann dann oft einen Wechsel des syndromatischen Charakters beobachten. So kann eine infantile epileptische Enzephalopathie (Ohtahara-Syndrom) in ein West-Syndrom und dieses in ein Lennox-Gastaut-Syndrom übergehen. Ein West- und ein Lennox-Gastaut-Syndrom wiederum können in eine Epilepsie mit komplexen Partialanfällen einmünden. Benigne Partialepilepsien können selten von primär generalisierten Epilepsien abgelöst werden.