Erschienen in:
18.09.2020 | Computertomografie | CME
Das penetrierende Abdominaltrauma
verfasst von:
Svenja Sliwinski, Wolf O. Bechstein, Andreas A. Schnitzbauer, Patrizia Malkomes
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 11/2020
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Zusammenfassung
Das Management des penetrierenden Abdominaltraumas unterliegt in den letzten Jahren einem deutlichen Wandel. Während die explorative Laparotomie bei allen Patienten bis in die 1970er-Jahre der Goldstandard in Deutschland war, wird zunehmend ein selektives nichtoperatives Management (SNOM) bei hämodynamisch stabilen Patienten ohne pathologischen Befund in CT oder eFAST diskutiert. Ein Standardalgorithmus, welcher eine Balance zwischen Invasivität, Patientensicherheit und Ressourcennutzung schafft, besteht aktuell in Deutschland nicht. Der vorgestellte Algorithmus umfasst eine sofortige Laparotomie bei instabilen Patienten als „damage control surgery“ mit Second Look nach 48 h. Hämodynamisch stabile Patienten sollten je nach klinischen und bildmorphologischen Befunden primär diagnostisch laparoskopiert werden. „Early total care“ dient dabei der Versorgung begrenzter und direkt therapierbarer Verletzungen. Bei fehlender Klinik und unauffälliger Bildgebung sollten die Patienten nach dem Prinzip von SNOM mit engmaschigen klinischen Kontrollen behandelt werden.