28.02.2025 | Verletzungen des Auges | Originalien
Ätiologie kindlicher Augenverletzungen in einem Krankenhaus der Tertiärversorgung in Tansania
verfasst von: Dr. med. Patrizia Krauss, Heiko Philippin, Karin M. Knoll, Matthias Eidel, Martin M. Nentwich, Peter Shah, Freda Sii, Evarista Mgaya, Furahini G. Mndeme, Christopher Mwanansao
Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 4/2025
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Hintergrund
Augenverletzungen im Kindesalter sind eine der häufigsten Ursachen erworbener einseitiger Blindheit in Afrika [3]. Ziel der Studie war es, zugrunde liegende Verletzungsmechanismen zu analysieren, um daraus Präventionsmaßnahmen abzuleiten.
Patienten und Methoden
Die Studie erfolgte über einen Zeitraum von 3 Monaten im Frühjahr 2019 in der Augenabteilung des Bugando Medical Centre in Mwanza, Tansania. Eingeschlossen wurden alle Kinder unter 17 Jahren, die sich während dieses Zeitraums mit einer akuten Augenverletzung vorstellten oder eine solche innerhalb der letzten 4 Jahre erlitten hatten. Die Datenerhebung erfolgte mittels eines standardisierten Fragebogens, welcher sich an der UK Paediatric Ocular Trauma Study I orientierte und an die regionalen Gegebenheiten angepasst wurde.
Ergebnisse
Es wurden 49 Patienten eingeschlossen. Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Verletzung lag bei 7 Jahren. Jungen waren häufiger betroffen als Mädchen (69 % vs. 31 %). Die meisten Verletzungen wurden durch Holzstöcke verursacht (45 %). Am häufigsten ereigneten sich die Verletzungen zu Hause (51 %). Nur 35 % der Patienten stellten sich innerhalb von 24 h nach dem Trauma augenärztlich vor, 26 % warteten länger als 7 Tage. Klinisch zeigte sich am häufigsten eine Hornhautlazeration (73 %). Dreiunddreißig Patienten benötigten eine akute operative Versorgung.
Schlussfolgerung
Kindliche okuläre Traumata stellen ein häufiges und wichtiges ophthalmologisches Problem in Tansania dar. Zur Prävention ist mehr öffentliche Aufklärung hinsichtlich elterlicher Aufsicht und Augenschutzmaßnahmen nötig. Zudem ist es wichtig, über die Notwendigkeit einer zeitnahen augenärztlichen Vorstellung zu informieren, welche helfen kann, das visuelle Outcome zu verbessern.
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